https://www.welt.de/wissenschaft/plus24 ... oeren.html
Gutes Interview mit Prof Zitzmann aus Münster (den man wohl auch bei TRT Wunsch gut kontaktieren kann, hab ich gehört

), allerdings ein Plus Artikel.
Zitzmann: Der wichtigste Faktor, der in dieser Hinsicht untersucht worden ist, ist das Rauchen. Rauchen schädigt die Spermien-DNA und vermindert die Wahrscheinlichkeit, dass die Frau schwanger wird, mindestens um 40 Prozent. Es braucht ungefähr zwei Jahre, bis sich dieser negative Effekt des Rauchens auf die Zeugungsfähigkeit wieder gegeben hat. Gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, wenig oxidativer Stress und weniger Infektionen haben einen eher geringen Effekt. Am wichtigsten ist es, das Rauchen aufzugeben.
WELT: Es gibt verschiedenste
Nahrungsergänzungsmittel, die versprechen, die Fruchtbarkeit zu steigern. Das ist also nicht notwendig?
Zitzmann: Ja, es gibt viele Präparate, die man für viel Geld kaufen kann. Nach den Analysen, die man in den unabhängigen Datenbanken findet, bewirken diese auch etwas, aber sehr wenig. Ich würde nicht pauschal sagen, dass diese Präparate absolut nicht sinnvoll sind. Wenn die Frau zwischen 35 und 40 Jahren alt ist und nicht mehr viel Zeit ist, sollte man sich nicht komplett darauf verlassen. Denn sonst verstreicht immer mehr Zeit, in der man mit ärztlicher Hilfe noch etwas erreichen könnte.
WELT: Bei Frauen begrenzt auch das Alter den Kinderwunsch. Das ist bei Männern anders. Gibt es dennoch Begrenzungen?
Zitzmann: Wir wissen, dass Männer bis ins hohe Alter hinein Kinder gezeugt haben, zum Beispiel Picasso. Aber tatsächlich nimmt die Spermienqualität mit dem Alter etwas ab - nicht so sehr die Spermienanzahl pro Milliliter, aber insgesamt wird das Ejakulat-Volumen weniger und darum ist die Wahrscheinlichkeit eine Schwangerschaft zu induzieren auch geringer. Das Wichtigste ist, dass sich DNA-Schäden in den Spermien ansammeln. Dann kann es zur Schwangerschaft kommen, aber je älter die Väter sind, umso mehr steigt die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen der Kinder. Die Krankenkassen bezahlen auch keine assistierte Befruchtung mehr, wenn der Mann älter ist als 50 Jahre.
(...)
Zitzmann: Die Spermien, die an dem Tag gebildet worden sind, kommen dann gar nicht mehr zum Tragen. Jedes Samenkanälchen bildet kontinuierlich Spermien. Es entstehen Millionen pro Tag. Ein einzelnes Spermium benötigt ungefähr 70 bis 90 Tage, um aus den Stammzellen zu entstehen. Die Spermien, die tatsächlich eine Eizelle befruchten können, sind etwa eine Woche im Nebenhoden und im Samenleiter gewesen und durchlaufen da Reifeprozesse. Die besten Spermien finden sich nach zwei bis vier Tagen sexueller Enthaltsamkeit. Wenn man länger enthaltsam ist, sind auch viele tote Spermien im Ejakulat, wenn man zu häufig Geschlechtsverkehr hat, dann sind einfach zu wenige Spermien vorhanden und die sind auch noch nicht richtig ausgereift.