Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

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Gurkenplatzer
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

Diese hohe Anzahl an Bewerbungen hat sicher nicht nur Noten Gründe.
Marketing und HR als Absolvent ohne Fuß in der Türe war aber immer super schwierig. Da gab es nie gute stellen außer vllt abknüppeln in Agentur für 60h.

Bewerbungsberatung immer noch Goldgrube. Sollte ich vllt anbieten.
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

Linksanwalt hat geschrieben: zum Beitrag navigieren23. Nov 2025, 14:11 Gestern eine kennengelernt, die ihren BWL-Master mit 1,X abgeschlossen hat, 2 Jahre irgendwo als Werkstudentin tätig war und generell seit sie 14 ist immer irgendwo malocht hat für 'n paar Taler. Also Fleiß und Engagement sind - zumindest laut Erzählung - jedenfalls da und auch so hatte sie im Gespräch nicht den Eindruck erweckt, als wäre sie auf den Kopf gefallen.

Sie ist seit 6-7 Monaten (?) auf Arbeitssuche und findet einfach nichts, bezieht mittlerweile auch Bürgergeld tatsächlich. 200+ Bewerbungen aber bis auf wenige Gespräche nichts bei rumgekommen. Sucht vorrangig natürlich auch BWLer Jobs a la Marketing, aber der Markt ist wie leergefegt und das nicht im tiefsten Osten, sondern im (eigentlich) wirtschaftlich starken Süden von DE.
Mittlerweile versendet sie sogar Bewerbungen im DACH-Raum aus purer Verzweiflung, einfach um IRGENDWO einen Einstieg zu finden. Über Praktika irgendwo reinzukommen ist auch nicht wirklich drin, da nur immatrikulierte Studenten gesucht werden (aufgrund der Bezahlung) und du mit fertigem Studium gnadenlos abgelehnt wirst.
Ich versuche mal kommende Woche sie bei mir im Unternehmen zu vermitteln, habe da 1-2 Anlaufstellen wo's ggf. klappen könnte, weil mir das echt leid tut für so 'nen jungen Menschen. Schlägt laut ihr natürlich auch absolut auf die Psyche, wenn du mit 'ner sehr guten Ausbildung und auch der Motivation zu arbeiten einfach zu nichts kommt...aus dem zwischenzeitlichen Loch ist sie nun wieder draußen, aber die Lage ist halt dennoch nicht prickelnd und ihre Rücklagen schmälern sich von Tag zu Tag.

Echt verrückt, wie schnell sich der Arbeitsmarkt hier gewandelt hat und das wird noch lange nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein...
frag mal die Leute die zwischen 2007-2011 eingestiegen sind, Generation Praktikum dies das. Klassischer Schweinezyklus halt.
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Maxim
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

Gurkenplatzer hat geschrieben: zum Beitrag navigieren23. Nov 2025, 18:41 Diese hohe Anzahl an Bewerbungen hat sicher nicht nur Noten Gründe.
Marketing und HR als Absolvent ohne Fuß in der Türe war aber immer super schwierig. Da gab es nie gute stellen außer vllt abknüppeln in Agentur für 60h.

Bewerbungsberatung immer noch Goldgrube. Sollte ich vllt anbieten.
Weiß nicht. Hab Marketing damals als Absolvent eines fachfremden Studienganges (SoWi / VoWi) angefangen mit ein paar Praktika und einer guten "Abschlussstelle" für die Masterarbeit (6 Monate Masterand zum Abschluss). 3 Bewerbungen geschrieben damals (2 Einladungen) und hatte einen ~40k Einsteigerjob bei einem großen Mittelständler mit 40h in 2015. Ich hab auch danach nie mehr als 6 oder 7 Bewerbungen gebraucht, bis das erste Angebot da war. Bei so ner 60h Agentur hab ich mich nie auch nur beworben. Noten waren nix besonderes.

Die Zeiten sind sicher schlechter, aber wer 200 Bewerbungen schreibt (was ja ausgeschriebene Stellen voraussetzt auch wenn sicher manche "Fake" sind) und kein Angebot hat, macht beim Bewerben was falsch. Meine zwei Pfennig.
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S1L3
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

clayz hat geschrieben: zum Beitrag navigieren23. Nov 2025, 16:43 Wenn du fertig bist ist es nämlich wieder was anderes und dann hast du etwas nur wegen der evtl Nachfrage gemacht (die es dann ggf nicht mehr gibt) und brennst nicht mal für dein Fach.
100 %.
Kann man momentan in der IT sehen. Auf der Dev Seite ist in Social Media momentan richtig miese Stimmung, und viele sind nur wegen Homeoffice und Geld dabei. Auf der Ops Seite merke ich das gar nicht. Ist aber auch nicht so glorreich wie ein Entwickler zu sein.

Sehr schön kann man das auch daran sehen, wenn man nach dem privaten Git fragt und welche Projekte so privat verfolgt werden.
„Soll ich etwa nach meiner 40 Stunden Woche noch privat buckeln?“ Nein Bruder, das ist kein Buckeln, das ist ein Hobby und somit Entspannung. Aber du bist einfach nur wegen der Kohle dabei und verstehst das deswegen nicht.
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Shinatosan hat geschrieben:Der Stoff kanns ja noch nicht sein, denke liegt am dbol.
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

Ist das verwerflich nur wegen der Kohle arbeiten zu gehen? Warum wird gerade in der IT bei manchen fast schon vorausgesetzt dass das auch privat das Mega Hobby ist?
Einen Kassierer fragt man ja auch nicht ob er auch privat kassiert oder einen Dachdecker ob er in seiner Freizeit Dächer deckt weil's so viel Spaß macht. (inb4 evtl. schwarz, aber dann ja auch wegen des Geldes)
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

dirtyoldcamel hat geschrieben: zum Beitrag navigieren24. Nov 2025, 07:46 Ist das verwerflich nur wegen der Kohle arbeiten zu gehen? Warum wird gerade in der IT bei manchen fast schon vorausgesetzt dass das auch privat das Mega Hobby ist?
Einen Kassierer fragt man ja auch nicht ob er auch privat kassiert oder einen Dachdecker ob er in seiner Freizeit Dächer deckt weil's so viel Spaß macht. (inb4 evtl. schwarz, aber dann ja auch wegen des Geldes)
Danke. Ich mache genau eins nicht nach der Arbeit: mich in irgendeiner Weise mit IT beschäftigen, es sei denn die Family braucht mal etwas.
Nach der Arbeit brauche ich vor allem Bewegung und andere Dinge die mein Hirn beschäftigen als irgendetwas mit IT 😵‍💫🙄
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Certa
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

Es ist halt ein unglaubliches Privileg einem Beruf auszuüben, der einem auch Spaß macht. Dieses Privileg haben die Mehrzahl der Menschen nicht, weil die halt einfach Geld verdienen müssen um die Rechnungen zu bezahlen.

Ich habe dieses Glück und bin jeden Tag froh drum. Kann mich noch an die Anfangszeiten der Ausbildung erinnern, wo man morgens mit Bauchschmerzen aufgewacht ist, weil man wieder zur Arbeit musste. Echter ungenuss
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

Naja, in der IT kann man sich auch perfekt selber weiterbilden in der Freizeit. Es kommt immer was neues etc. Da muss man schon auch am Ball bleiben, wenn man nicht abgehängt werden möchte. Natürlich ist das in den Anfangsjahren noch wichtiger. Wenn man mal 10+ Jahre dabei ist hat man vieles auch schon gesehen. Aber man muss ja bei nem Kandidaten schon auch erkennen, dass er Bock auf das ganze hat und sich auch weiterentwickeln möchte, was neues lernen möchte.
Und natürlich kann man das nicht mit dem Kassierer an der Kasse vergleichen. Der kann in der Freizeit maximal die Nummern vom Obst/Gemüse auswendig lernen ;)
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Landesmeister
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

Ist halt praktisch, wenn der Mitarbeitende sich in seiner Freizeit auf seine "Kosten" weiterbildet und bestenfalls Lösungen für Firmenprobleme findet.
Dazu denkt er wahrscheinlich auch eher "Out of the Box" was in manchen Bereichen hilfreich sein kann. An der Kasse ist es wohl eher egal ob man links oder rechts rum das Produkt über den Scanner zieht.
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husefak
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

Ist auch in anderen Berufen so. Welcher Kfz-Mechaniker fährt ein normales Auto? Die meisten haben min. 1 Schätzchen im Stall, dass sie sich nur leisten können, weil sie alles selber dran machen.
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Piotr
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

Landesmeister hat geschrieben: zum Beitrag navigieren24. Nov 2025, 09:20 Ist halt praktisch, wenn der Mitarbeitende sich in seiner Freizeit auf seine "Kosten" weiterbildet und bestenfalls Lösungen für Firmenprobleme findet.
Dazu denkt er wahrscheinlich auch eher "Out of the Box" was in manchen Bereichen hilfreich sein kann. An der Kasse ist es wohl eher egal ob man links oder rechts rum das Produkt über den Scanner zieht.
Vor allem im Bereich Entwicklung, aber natürlich auch sonstiges. Was stark technisch ist, sind die Leute, die besonders gut sind durch die Bank auch in ihrer Freizeit damit beschäftigt und bleiben damit auf dem aktuellen Stand und haben einen wissensvorsprung gegenüber anderen. Das macht sie natürlich besonders wertvoll und es lohnt sich finanziell dann auch für die, natürlich nur, wenn sie das entsprechend fordern und nicht einfach nur der spaß im Vordergrund steht
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

Linksanwalt hat geschrieben: zum Beitrag navigieren23. Nov 2025, 14:11 Gestern eine kennengelernt, die ihren BWL-Master mit 1,X abgeschlossen hat, 2 Jahre irgendwo als Werkstudentin tätig war und generell seit sie 14 ist immer irgendwo malocht hat für 'n paar Taler. Also Fleiß und Engagement sind - zumindest laut Erzählung - jedenfalls da und auch so hatte sie im Gespräch nicht den Eindruck erweckt, als wäre sie auf den Kopf gefallen.

Sie ist seit 6-7 Monaten (?) auf Arbeitssuche und findet einfach nichts, bezieht mittlerweile auch Bürgergeld tatsächlich. 200+ Bewerbungen aber bis auf wenige Gespräche nichts bei rumgekommen. Sucht vorrangig natürlich auch BWLer Jobs a la Marketing, aber der Markt ist wie leergefegt und das nicht im tiefsten Osten, sondern im (eigentlich) wirtschaftlich starken Süden von DE.
Mittlerweile versendet sie sogar Bewerbungen im DACH-Raum aus purer Verzweiflung, einfach um IRGENDWO einen Einstieg zu finden. Über Praktika irgendwo reinzukommen ist auch nicht wirklich drin, da nur immatrikulierte Studenten gesucht werden (aufgrund der Bezahlung) und du mit fertigem Studium gnadenlos abgelehnt wirst.
Ich versuche mal kommende Woche sie bei mir im Unternehmen zu vermitteln, habe da 1-2 Anlaufstellen wo's ggf. klappen könnte, weil mir das echt leid tut für so 'nen jungen Menschen. Schlägt laut ihr natürlich auch absolut auf die Psyche, wenn du mit 'ner sehr guten Ausbildung und auch der Motivation zu arbeiten einfach zu nichts kommt...aus dem zwischenzeitlichen Loch ist sie nun wieder draußen, aber die Lage ist halt dennoch nicht prickelnd und ihre Rücklagen schmälern sich von Tag zu Tag.

Echt verrückt, wie schnell sich der Arbeitsmarkt hier gewandelt hat und das wird noch lange nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein...
Zur Not im Bereich Audit/Steuern bewerben. Da findet man immer noch sehr einfach einen Job. Die Arbeit ist zwar langweilig, aber sicher. Das ist auf jeden Fall besser, als monatelang arbeitslos zu sein.
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

Maxim hat geschrieben: zum Beitrag navigieren23. Nov 2025, 22:09 Die Zeiten sind sicher schlechter, aber wer 200 Bewerbungen schreibt (was ja ausgeschriebene Stellen voraussetzt auch wenn sicher manche "Fake" sind) und kein Angebot hat, macht beim Bewerben was falsch.
Würde mich jetzt noch interessieren wie viele Initiativ-Bewerbungen dabei waren.
summerset
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

Linksanwalt hat geschrieben: zum Beitrag navigieren23. Nov 2025, 14:11 200+ Bewerbungen aber bis auf wenige Gespräche nichts bei rumgekommen. Sucht vorrangig natürlich auch BWLer Jobs a la Marketing, aber der Markt ist wie leergefegt und das nicht im tiefsten Osten, sondern im (eigentlich) wirtschaftlich starken Süden von DE.
Vielleicht dann mal im tiefsten Osten bewerben und nicht im Süden von DE? (Falls das noch nicht passiert ist.)
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Herbert
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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

Meine Erfahrung zu solchen Stories (aber no front an deine Bekannte, nur anekdotisch):

- will nur in ausgewählte branche
- nimmt keinen job „unterhalb ihres levels an“
- bewirbt sich nur bei grossen Konzernen
- mind. 50% home office gewollt
- weiss alles besser weil sie ja Akademikerin ist und der Typ im Bewerbungsgespräch hatte ja nur ne ausbildung
- fingt nicht bei xy an weil sie sich ja für YZ freihalten will und dann sofort da hin muss
Etc. … meist von Leuten die noch nie wirklich im Berufsleben standen, oft überheblich und mit viel Anspruchsdenken.

Wenn ich persönlich arbeitslos werde und in meiner Zielbranche oder gar meinem Beruf nicht unterkomme, würde ich mich allerspätestens wenn ALG1 ausläuft bei Rewe/Fitnessstudio/Lager/Taxi/Tanke/Sachbearbeitung KMU/ Vertrieb unteres Level / etc bewerben.
Meiner Meinung nach ist das oft auch sone Einstellungssache …

Ps doppelt anekdotisch:
Waren meist Frauen
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