Sjard Roscher

Hier könnt ihr eure Trainingspläne posten und über die verschiedenen Trainingssysteme diskutieren
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Montagee
Lounger
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Sjard Roscher

Hallo Sportsfreunde,

ich bin über Sjard Roscher gestolpert. Ich frage mich ob jemand schon Erfahrung mit seinen Plänen gesammelt hat? Er scheint ja ganz vorne dran zu sein was die neusten Wissenschaftlichen Erkenntnisse angeht.
Er propagiert 4 bis 6 Wdh, nur einen Satz, nicht bis zum MV, Training dadurch alle 36 Stunden möglich, da kürzere Regenerationszeiten und öfter in der Woche somit Training für jede Muskelpartie möglich. Er trainiert wohl einen GK Plan drei mal in der Woche. Auch sagt er das die meisten Gainz im ersten Satz gemacht werden und jeder weitere Satz nur noch minimal zum Muskelwachstum beiträgt, aber dafür den Körper und Muskel extrem mehr belastet und eigentlich in keinem sinnvollen Verhältnis mehr steht. Er sagt jeden Satz mehr, verlangt auch einen Tag Regeneration mehr.

Gefällt mir eigentlich sehr gut. Ich trainiere aktuell einen 4er Split, merke aber das ich mit da jedes mal schon hart zerlege und mir die dann nötigen Regnerationszeiten verhindern, das ich öfters in s Gym gehen kann. Auch heißt es ja das man jeden Muskel einmal die Woche für erhalten und für Wachstum schon zwei mal in der Woche trainieren sollte. Wie gesagt ich rede von natty.... Und das Training im Gym mache ich nun mal sehr sehr gerne. Würde also am liebsten auch weiterhin 3 bis 4 mal die Woche mit voller Power gehen können, mich dabei aber nicht den Rest der Woche wie ein Sack Kartoffeln fühlen.

Jetzt fällt mir zu seinen Thesen aber ein, ok....also ein Beinmuskel regeneriert genauso schnell wie zb die Schulter? I dont know... auf der anderen Seite geht das alles in die Richtung vom Karsten Pfüstenreuter, der ja nicht müde wird sein leichtes Training mit vielen Wdh. zu propagieren.

ChatGPT sagt das sowohl das schwere Training, wie auch das leichte Training mit vielen Wdh zum Ziel Muskelaufbau führt. Ich denke das ist ja auch Konsens hier.

Was den Sjard Roscher für mich interessant macht, ist das es der Sweet Spot zwischen schwer und vielen Wdh. zu sein scheint. Er hat auch Split Trainingspläne.

Ich merke wie durch die 1000 verschiednen Meinungen aus YouTube Videos und Podcast langsam den Faden verliere und mich anfange zu hinterfragen ob mein klassisches 8 bis 12 Wdh mit 3 Sätzen und vierer Split für mich natty noch sinnvoll ist. Da ich jetzt schon 40 Jahre auf dem Buckel habe und einfach merke das es langsam nicht mehr so leicht ist zu regenerieren wie noch vor ein ein "paar" 10 Jahren :D, ich aber trotzdem weiterhin gerne und oft Trainieren möchte....suche ich den neuen heiligen Gral für mich und vielleicht ist es das ja, daher freue ich mich auf einen Austausch.

Hier mal ein Video von ihm

H_D
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Re: Sjard Roscher

Er recycelt einfach das, was Beardsley oder Fabian Huber widergeben
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Moseltaler
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Re: Sjard Roscher

H_D hat geschrieben: zum Beitrag navigieren9. Nov 2025, 12:16 Er recycelt einfach das, was Beardsley oder Fabian Huber widergeben
Ist so … springt halt auf den Hype-Train „Low Volume, low Reps“ auf, den manche inzwischen schon wieder verlassen haben z.B. Woywat etc.
martin1986
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Re: Sjard Roscher

Kenne den Typ nicht, aber die Halbwertszeit bestimmter Hypes ist in der Regel nicht allzu hoch.
Letztlich gibt's so ein paar Grundregeln, von denen aus man starten sollte und ansonsten ist systematische Selbstoptimierung sicher wertvoll: Analysiere, was für dich funktioniert (physisch, mental) und passe bei Bedarf an. Betrachte das ganze aber langfristig und verlier dich nicht in ständigen Verschlimmbesserungen.
H_D
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Re: Sjard Roscher

Der Hype um Sjard und seine Fitnessbibel hält sich aber schon lange
martin1986
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Re: Sjard Roscher

Ich meinte keine Hypes um irgendwelche Influencer (ist er das?), sondern bestimmte Trainingsarten. Ich bin jetzt seit 25 Jahren an der Hantel und fast so lange auch ein bisschen im Internet bei trainingsrelevanten Inhalten unterwegs und glaube sagen zu können, dass a) die trainingswissenschaftlichen Grundlagen in vielen Teilen gleichblieben und b) verschiedene Trainingsstile als überlegen verkauft werden, wahlweise legitimiert via "Bro Science" und "richtige Science". Um mal ein paar zu nennen: HIT, Volumentraining, (Cluster-)HST, FST-7, HFT, das "moderne" Training mit geringem Volumen/EInheit und höherer Frequenz, etc.
Was es weiterhin nicht gibt: In Betrachtungszeitraum und/oder Stichprobe wirklich groß angelegte Studien über die langfristige Überlegenheit der ein oder anderen Trainingsform, auch in Abhängigkeit zu Zielen und Trainingshistorie. Dass olympische Athleten über eine gesamte Karriere hinweg wissenschaftlich begleitet und Trainingsformen ausgewertet wurden, wie teilweise im Ostblock durchgeführt, fehlt meines Wissens nach für den Bereich Hypertrophietraining.
H_D
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Re: Sjard Roscher

Ist halt die Frage wie aussagekräftig Studien an Olympioniken für den Hobbypumper sind im Vergleich zu Studien an normalen (Sport-)Studenten...

Roscher hat die Fitnessbibel herausgegeben und kostenlos "verkauft" - seitdem ist er bei vielen normalen Studiogängern einer der bekanntesten aus der Bubble (und Gründer von Quantum Leap Fitness)
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runn12
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Re: Sjard Roscher

Ich kenne sjard und mag ihn, aber er verkauft halt produkte mit QLP - und die drehen ein relativ grosses Rad aus Berlin.

Unfassbar bahnbrechend sind die Resultate, die ich gesehen habe - auch die von ihm selbst - nicht, aber für die Zielgruppe sicher sehr solide ( und diese Gruppe sind eben Normalsterbliche, die weniger mopsig / unsportlich sein wollen).
martin1986
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Re: Sjard Roscher

H_D hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Nov 2025, 19:35 Ist halt die Frage wie aussagekräftig Studien an Olympioniken für den Hobbypumper sind im Vergleich zu Studien an normalen (Sport-)Studenten...
Sind sie natürlich nicht - hat auch niemand behauptet.. Es ging um die Methodik und den Betrachtungszeitraum.
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Primate
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Re: Sjard Roscher

H_D hat geschrieben: zum Beitrag navigieren9. Nov 2025, 12:16 Er recycelt einfach das, was Beardsley oder Fabian Huber widergeben
+ das diese nicht sagen, dass mehr als 1 Satz abträglich wäre. Z.B. sagt ein Beardsley, dass idR. 3 Sätze mit moderaten reps (6-12) in 48h regenerierbar wäre. Da lehnt sich der Roscher weit aus dem Fenster mit der Aussage. Gerade bei 4-6 reps und 1RIR tendenziell auch über 3 Sätze. Mehr Sätze in Rahmen des regenerierbaren Volumens erhöhen immer noch die Muskelaufbaurate

Man orientiere sich eher an der "Primärquelle" also Beardslay und Podcast-Partner wie Jake Doleschal, wenn man den Ansatz überhaupt traut. Mir hat die Orientierung an den Grundaussagen auf jeden Fall was gebracht, habe es aber in ein eigenes für mich angepasstes Konzept gepresst:

- low rep (z.T. Clusterartig; inspiriert durch Jake Doleschal)
- hohe Frequenz
- jede Übung spätestens nach (idR) 5 Tagen wiederholen
- im Gegensatz zu früher (Muskelversagen und z.T. Intensitätstechniken) jetzt eher 1 RIR
- OK/UK
martin1986
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Re: Sjard Roscher

Primate hat geschrieben: zum Beitrag navigieren12. Nov 2025, 14:33 Mir hat die Orientierung an den Grundaussagen auf jeden Fall was gebracht, habe es aber in ein eigenes für mich angepasstes Konzept gepresst:
Genau das ist auch das einzig Sinnvolle in diesem Zusammenhang...
Trainierende sind so verschieden, z.B. auf Grund von Alter, Hormonstatus, Schlaf, sonstiger Belastung/Stress, Trainingsfortschritt, Ernährung, genetische Veranlagung,..., dass die auf Durchschnitten beruhenden Aussagen von Studien mit meist relativ heterogenen Teilnehmern in der Praxis auf Grund der Streuung relativ selten genau so zutreffen. Daher muss man Detailfragen wie "2 oder 3 Sätze regenerierbar", "RIR 0, 1 oder 2", etc. für sich selbst analysieren. Wenn man bei dieser Suche im Bereich der Durchschnitte als Ausgangswert startet, optimiert man die Chance, seinen eigenen Sweet Spot zügig zu finden - nicht mehr und nicht weniger.
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