GoldenInside hat geschrieben: zum Beitrag navigieren22. Aug 2025, 09:51
Was genau soll aktuell eigentlich links sein? Alles was woke ist wird von Frau Klöckner verhindert klassische Themen spielen kaum eine Rolle bzw werden verschlechtert. Homöopathische Mindestlohnerhöhnung, 8h-Tag wird in Frage gestellt, Arbeit soll höher besteuert werden, Krankheitstage sollen teils unbezahlt werden, etc
https://taz.de/Nach-ueber-30-Jahren-Pro ... /!6105310/
"Straße wird umbenannt
Berlin streicht endlich das M-Wort
Nach über 30 Jahren Protest wird in Berlin die Anton-Wilhelm-Amo-Straße eingeweiht. Ein Sieg für die, die gegen kolonialrassistische Denkmäler kämpfen.
Was lange währt, wird endlich umbenannt. Am 23. August 2025 wird die Anton-Wilhelm-Amo-Straße eingeweiht. Seit über dreißig Jahren streiten Berliner*innen für diese Umbenennung dieser Straße in Mitte, die von den meisten entweder „Möhrenstraße“ oder schlicht „M-Straße“ genannt wird.
Die Umbenennung ist eine große Erleichterung und ein Erfolg, der gefeiert werden muss. Es ist aber auch ein Abschied. Viele Menschen hat das Streiten für die Umbenennung über die Jahre zusammengebracht. Inzwischen hat das auch Generationen verbunden. Aktionen, Kunstwerke und wissenschaftliche Arbeiten sind entstanden. Der Protest gegen kolonialrassistische Straßennamen hat sich in die Kultur der Stadt eingeschrieben.
Im Falle der zukünftigen Amo-Straße reicht dieser Protest mindestens bis in die 90er Jahre zurück. Legendär und häufig zitiert ist das Video der afrodeutschen Lyrikerin May Ayim, die Anfang der 90er vor dem Schild zum gleichnamigen U-Bahnhof einen weißen Schaumkuss verspeist.
Der Straßenname wurde in Theaterstücken und Ausstellungen thematisiert. Es entstanden dekoloniale Stadtführungen, Audiowalks, ein Picknick im U-Bahnhof und Fotoserien mit alternativen Straßennamen. Das ethnologische Institut der Humboldt-Universität lud gemeinsam mit der Nachbarschaftsinitative Anton-Wilhelm-Amo-Straße zum dekolonialen Flanieren ein.
Während der Black-Lives-Matter-Proteste gingen große Demonstrationen, hauptsächlich von jungen Erwachsenen und Schüler*innen gestaltet, bewusst durch diese Straße und überklebten symbolisch ihren Namen.
Schluss mit Möhrchen
Seit 2013 lädt das Bündnis Decolonize Berlin jährlich am 23. August, dem internationalen Tag zur Erinnerung an den Sklavenhandel und dessen Abschaffung, zum Umbenennungsfest. Dieses Jahr findet die Umbenennung wirklich statt. Ö-Striche über das O zu malen war ein beliebter Mikroaktivismus von Passant*innen. Jetzt ist Schluss mit Möhrchen.
Der Name auf einem Straßenschild zeigt uns, wer wir sind oder welche Gesellschaft wir sein wollen
Das Bewusstsein dafür, dass man rassistische Straßennamen auch ändern kann, ist in den vergangenen dreißig Jahren gestiegen. Besonders Schwarze Wissenschaftler*innen, Organisationen wie die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, aber auch Künstler*innen haben dazu beigetragen, das Problembewusstsein zu schärfen und Alternativen aufzuzeigen.
Straßenschilder sind eben nicht nur Orientierungspunkte in der Stadt. Der Name auf einem Straßenschild zeigt uns nicht nur, wo wir gerade stehen, sondern auch, wer wir sind oder welche Gesellschaft wir sein wollen. Wen wir ehren.
Anton Wilhelm Amo, um 1703 geboren, war der erste bekannte Philosoph afrikanischer Herkunft in Deutschland. Die Namensgebung kommt der Forderung nach, Straßen nicht einfach umzubenennen, sondern den Kontext beizubehalten und die Perspektive zu wechseln. Geschichte soll eben nicht unsichtbar gemacht werden, sondern sichtbar. Deshalb sollen zusätzlich eine Gedenktafel und eine Infosäule installiert werden.
Veranstaltungen rund um die Amo-Straße und Aufklärung zu kolonialen Spuren im öffentlichen Raum wird es weiter geben. Ab jetzt gibt es aber auch eine Protestgeschichte zu erzählen. Und das ist eine Erfolgsgeschichte. Wer bisher Striche über das O gemalt hat, kann zukünftig ein paar Herzchen für Amo dalassen.
Das ist für mich "Links" in Reinkultur, Gabenkämpfe für sinnfreie Dinge führen und sich dabei moralisch überlegen fühlen da man es dem alten weißen Mann mal wieder gezeigt hat