Cornholio hat geschrieben: zum Beitrag navigieren18. Aug 2025, 12:30
So, nachdem ich mittlerweile wieder halbwegs unter den Lebenden weile nach einer Woche Summer Breeze, kommt hier mein "kleiner" Bericht.
Allgemeines:
- Wetter:
Ich hatte nach dem Wochenlangen Regenwetter bei uns wirklich die Sorge, dass wir dieses Jahr komplett absaufen und Gummistiefel + Poncho zum Standard Dress wird. Die Sorge war allerdings unbegründet, da wir nahezu jeden Tag Sonne satt mit 30°C+ hatten und lediglich an einem Tag mal unser Pavillon festhalten mussten, weil ein Unwetter über uns hergezogen ist, was aber nach so ~45min. schon wieder vorbei war.
Natürlich kam das "schöne" Sommerwetter mit seinen ganz eigenen Problemen daher. Es war sehr oft so dermaßend drückend und Windstill, dass man sich manchmal regelrecht zwingen musste, eine Band anzuschauen. Hatte selbst deutlich mehr Bands geplant als ich letztendlich gesehen habe aber lieber so als mittendrin wegen Hitzschlag / Sonnenstich umzukippen.
Das Breeze ist aber zum Glück organisatorisch so gut aufgestellt, dass überall ausreichend Wasserstellen verfügbar waren, wodurch man für eine Abkühlung oder Trinkwasser nie lange laufen oder warten musste.
- Anreise:
Seit letzten Jahr handhaben die Organisatoren die Anreise mit sogenannten Anreise Slot's, die Zeiträume haben, an denen man anreisen kann (bei uns 13-16 Uhr) und man sich vorab reservieren und buchen musste, um das ständige Verkehrschaos in den Griff zu bekommen. Wie auch im letzten Jahr hat es diesmal wieder so gut funktioniert, dass wir über den WA Liveticker informiert wurden, dass wir früher als gebucht anreisen können. Selten erlebt man eine so entspannte Anreise für so viele Menschen.
- Bezahlchip im Festival Bändchen:
Was die letzten Jahre in der Versuchsphase war, ist jetzt das erste Jahr offiziell für alle an den Start gegangen. Man hatte ein Chip im Bändchen, welches man vorab mit seinem Ticket koppeln, mit Geld aufladen und damit überall bezahlen konnte. Man konnte seinen Restbetrag jederzeit über die App und an den Aufladestationen checken. Hat alles reibungslos geklappt was mich echt überrascht hat. Kann gerne so beibehalten werden da man nicht ständig darauf achten muss, genug Knete mit ins Infield zu nehmen und einen auch nicht das gesammelte Kleingeld irgendwann die Hose auszieht. Scheiße war es natürlich für die Getränke und Fressbuden Betreiber, das es deutlich weniger Trinkgeld als sonst gab.
- Essen / Trinken:
Von Carnivore bis Vegan war für jeden Geschmack was dabei. Der Bier Preis lag bei 5,20€ / 0,4 (Mönchshof) was noch echt klar geht aber wehe dem, der auf den Infield Hunger gekriegt hat
Da war man bei 7€ für eine Standard Bratwurst im Brötchen dabei und je fancyer die Speisen wurden, desto tiefer musste man in die Tasche langen. Kann man zum Glück alles umgehen, wenn man sich im Camp vollgefressen hat aber auch ich brauchte ab und zu was für den hohlen Zahn. Finde die Preisentwicklung gerade beim Essen schon sehr extrem.
- Publikum und Allgemeine Stimmung:
War wie jedes Jahr wieder sehr entspannt. Keine einzige Prügelei oder ähnliches miterlebt und die Dulli Dichte war relativ niedrig. Wirklich konzentriert war diese nur bei Core Gigs aber das ist ja nichts neues.
Was mir und dem Rest aber sehr negativ aufgefallen ist, war der allgegenwärtige Gras Geruch. Leck mich am Arsch wurde da gekifft, konntest nirgendwo stehen ohne das sich einer einen Dübel angesteckt hat. Bin ja alles andere als Anti und zieh auch ganz gerne mal selber daran, aber das war schon sehr extrem. Wurde schön die Ernte während dieser einen Woche abgeraucht
So, kommen wir nun zu den Bands die ich mir reingezogen habe:
The Narrator (Metal-/Hardcore):
Zum Einstieg nach dem Aufbau ganz in Ordnung aber auch nichts was man unbedingt gesehen haben muss.
Gutalax (Grindcore):
Jo, Gutalax halt. Mukke gar nicht meins aber Live immer wieder lustig
Hellripper (Speed Metal):
Einer meiner Must See's und ich wurde auch nicht enttäuscht. Das waren 45min. fucking speed and darkness und für jeden der auf Midnight und co. steht, ist der absolute Pflicht.
Crystal Lake (Metalcore):
Die Jungs kommen aus Japan und haben wahnsinnig stabil abgeliefert. Die hatten so dermaßen Bock und Spielfreude, was sich auch direkt aus die Crowd übertragen hat. Eines der Besten Core Konzerte, auf denen ich bisher war und ganz klare Empfehlung für jeden Core Fan.
Frayle (Doom, Post-Rock, Ambient):
Wurde mitgeschleift weil eines unserer Mädels die sehen wollte und ich eh gerade nichts besseres vor hatte. Mukke so gar nicht meins aber ganz coole atmosphärische Bühnenshow.
Dimmu Borgir (Symphonic):
Jo, zu Dimmu muss ich glaub nicht viel sagen. War eigentlich erst bei Solstafir aber die waren mir zu proggich unterwegs und da ich Dimmu das letzte mal vor fast 10 Jahren gesehen habe, hab ich sie mir mal wieder gegönnt. Über die Mukke lässt sich streiten aber nicht über die Live Performance, die war wieder gewohnt gut.
Warmen (Melo-Death):
Gegründet von Janne Wirman (Bodom Keyborder) und mit Petri Lindroos (Ensiferum) am Gesang, kriegt man genau das woran man als erstes denkt. Performance war grandios und das Andenken an Alexi Laiho war Herzerwärmend. Wer mehr Bodom will, kann sich Warmen direkt in die Playlist knallen.
Hanabie (Metalcore):
Wieder was aus Japan nur diesmal mit rein weiblicher Besetzung. Hab sie mir eigentlich nur aus jux und Neugier angesehen aber scheiße war der Auftritt geil! Hat sich definitiv gelohnt da um 12 hinzuwackeln und die Mainstage war auch fast komplett gefüllt. Wen Babymetal interessiert sollte die auch auf der Liste haben nur mit dem Unterschied, dass Hanabie DEUTLICH mehr Metal sind
Ensiferum (Melo-Death):
Auch wenn ich sie nur noch selten höre, schaue ich sie mir immer wieder gerne an. Stabile Performance und ein paar Songs aus dem neuen Album waren auch dabei.
Rivers of Nihil (Technical-Death):
Auch wieder einer meine Must Sees's. Leider hatten sie technische Probleme wodurch das Saxophon, welches eines der Hauptmerkmale dieser Band ist, gut die Hälfte des Gigs nicht zu hören war, was nicht nur die Band sichtlich frustriert hat. Haben aber das Beste daraus gemacht und abgesehen davon gut abgeliefert.
LANDMVRKS (Metalcore):
Nur die letzte Halbe Stunde vom Gig mitbekommen da ich bei Rivers of Nihil war. War aber eigentlich ganz ok da in der Zeit die Songs gespielt wurden, die ich kannte. Daher gefühlt nichts verpasst und den Rest kann ich mir bei Arte reinziehen. War spitze, wurde nicht enttäuscht.
Firtan (Black-, Pagan-, Post-Metal)
Echt gut aber wie bei vielen Black Sachen ist ein Gig bei Tageslicht einfach scheiße da sehr viel Atmosphäre verloren geht. Hat mir aber dennoch sehr gefallen.
Gojira (Prog-,Technical-Death):
Mein erster Headliner auf dem Breeze und auch wieder einer meiner Must See's. Bei der Show hat einfach alles gepasst und es waren 1,5h purer Genuss
Cult of Luna (Post-Metal)
Wahnsinnig atmosphärische Mukke. Nix zum eskalieren sondern einfach zum Augen schließen und wirken lassen. Das besondere an der Band war, das sie mit 2 Drumsets gearbeitet haben, was einen ganz besonderen Rhythmus erzeugt hat. Definitiv sehenswert.
Kanonenfieber (Blackened Death):
Egal wie kontrovers Kanonenfieber in der Szene mittlerweile diskutiert wird, wenn man ihnen bzw. ihm eines nicht absprechen kann dann ist es die Live Performance. Hab sie 2022 für Trivium sausen lassen, was mich im Nachgang echt geärgert hat, dafür wurde ich dieses Jahr mit der laut Breeze größten Bühnenshow belohnt die die Band je absolviert hat. Vom Aufwand mit Kostüm-, Dekowechsel etc. hat es mich teilweise sehr an Konsorten wie Rammstein und Maiden erinnert. Definitiv ein Gig den ich auf Arte noch mehrmals genießen werde.
Mantar (Sludge-Metal):
Direkt nach Kanonenfieber ging es zu Mantar um 2:15 Uhr als letzte Band des Tages. Einfach unglaublich was die 2 Ursympathischen Jungs noch aus der halbtoten Menge rausgeholt haben. Hat sich definitiv gelohnt meinen kaputten Kadaver da noch hinzuschleifen.
Tabernis (Instrumental Folk):
Eine der Kuriosesten Bands am Festival. Gekleidet wie mittelalterliche Imker mit Trommel, Dudelsack und Dulcimer hat mich die Mukke teilweise an The Witcher erinnert. Leider hatten auch sie technische Probleme und die Trommel ist regelmäßig ausgefallen was der ganzen Atmo einen herben Schlag verpasst hat.
Unleashed (Death):
Schweden Death in Reinkultur. Absolut stabil abgeliefert und mir ordentlich die Ohren klingeln lassen. So muss das
Evil Invaders (Heavy Metal):
Oldschool Heavy Metal vom feinsten. Die möchte ich das nächste mal auf der Mainstage sehen. Wahnsinn was die aus der kleinsten Infield Bühne schon rausgeholt haben in Sachen Performance.
Antrisch (Black):
Sehr Atmosphärischer Blackmetal welcher mir direkt in den Gehörgang ging. Wird sich auf jeden Fall nochmal angesehen wenn die bei mir in die Nähe kommen.
Maschine Head (Thrash-, Groove-, Progressive Metal):
Zweite und vor allem DIE Headliner Show für mich auf dem Festival. Habe sie noch nie Live gesehen und auf den Breeze waren sie auch seit über einen Jahrzehnt nicht mehr. Glaub es gab keinen besseren Zeitpunkt sie zu sehen als dieses Jahr am Breeze. Nicht nur die Menge hatte richtig Bock auf MH, sondern auch MH auf die Menge
Für mich instant auf die #1 der besten Headliner Shows ever gewandert.
Gaerea (Black-, Blackened Death):
Glaub zu Gaerea muss ich nicht mehr viel sagen außer das ich sie in deutlich höherer Lautstärke als bis her genießen durfte und für mich auch der saubere Abschluss des Festivals dargestellt hat. Ach und @Husefak ich hab endlich meine Shirts!
direkt beide verfügbaren in den Warenkorb gepackt
War wieder eine mords Gaudi aber ich bin auch froh darum, jetzt noch den Rest der Woche regenerieren zu können
Heute wird sich auf jeden Fall das Ticket für nächstes Jahr bestellt, dass Lineup sieht jetzt schon brutal gut aus